2. MBA oder Master-Studium – Wann ist ein MBA-Studium als Ingenieur:in sinnvoll?
4. Was verdient man als Ingenieur:in mit MBA?
5. Die Kosten eines MBA-Studiums
6. Zeitaufwand eines MBA-Studiums
7. MBA und Privatleben müssen harmonieren
8. Die renommiertesten Hochschulen für ein MBA-Studium
9. Mein abschließender Rat an dich
Du bist wahrscheinlich auf diesen Artikel gestoßen, weil du als Ingenieur oder Ingenieurin darüber nachdenkst, ob sich ein MBA-Studium für dich lohnt. Hinter dieser Frage verbirgt sich meist die Intention deine Karriere voranzubringen, bessere Positionen einzunehmen und einfach mehr Geld zu verdienen. Du bist aller Wahrscheinlichkeit nach jemand, der gerne in sich investiert, keine Mühen scheut und große Ziele hat. Deshalb möchtest du wissen, was es bringt einen MBA als Ingenieur:in zu absolvieren und vor allem, ob sich dies lohnt. Ich, als Karriere Coach für Ingenieure, möchte dir helfen, deine Fragen zu beantworten. Nach den wichtigsten Informationen, die du wissen musst, um deine Frage für dich sinnvoll zu beantworten, biete ich dir auch persönliche Fragen für deine Reflexion. Auf dass du nach dem Artikel eine kluge Entscheidung für dich findest.
Beginnen wir am Anfang. MBA steht für „Master of Business Administration“ und bezeichnet ein umfassendes Management-Studium, das konzipiert ist, um den Studierenden eine breite und tiefe Kenntnis in verschiedenen Aspekten der Betriebswirtschaftslehre zu vermitteln. Das Studium zielt darauf ab, zukünftige Führungskräfte für mittlere und höhere Managementpositionen auszubilden. Daher ist das MBA-Studium ein generalistisches Management-Studium, das nahezu alle Aspekte der Betriebswirtschaftslehre abdeckt. Zusätzlich gibt es auch MBA-Studiengänge, die speziell auf bestimmte Branchen oder Fachgebiete, wie Logistik, Engineering, Finance etc. ausgerichtet sind. Der MBA ist in der Regel ein postgraduales Studium, das sich an den ersten akademischen Abschluss, also den Bachelor- oder Masterabschluss, anschließt. Darüber hinaus gibt es auch den Executive MBA, der speziell für Führungskräfte entwickelt wurde, um ihnen zu helfen, ihre Führungs- und Managementfähigkeiten weiter zu verbessern.
Über 100 MBA-Studiengänge gibt es in Deutschland. Speziell für Ingenieur:innen gibt es MBA-Studiengänge Engineering Management, Digital Transformation, IT-Management, Technologiemanagement oder auch Produktionsmanagement.
Die Internationale Hochschule IU bietet beispielsweise einen Artificial Intelligence MBA und verbindet den MBA-Titel mit einer Ausbildung im AI-Bereich. Eine ganz ähnliche Ausbildung bietet die Swiss School of Business and Management - hier heißt der Studiengang MBA in künstlicher Intelligenz.
Ein MBA-Studium stellt einen zweiten akademischen Abschluss dar und legt seinen Schwerpunkt auf die berufliche Weiterbildung in den Bereichen Wirtschaft und Management, mit einem klaren Fokus auf die Ausbildung von Management-Fähigkeiten. Nachdem Erwerb dieses Abschlusses steigen viele Absolventen häufig in Führungspositionen auf. Auch der Master ist gemäß dem Bologna-Prozess der zweite akademische Grad, der auf einem Bachelor-Studium aufbaut. Nach Abschluss dieses Studiums erhalten die Absolventen Titel wie Master of Arts (M.A.) oder Master of Science (M.Sc.). In formaler Hinsicht sind MBA und Master gleichgestellt, da die Hochschulabschlüsse als gleichwertig angesehen werden, aber in der Praxis kann dies unterschiedlich sein. Häufig ist neben (mindestens) dem Bachelor-Abschluss der Nachweis von Berufserfahrung eine Zulassungsvoraussetzung.
Absolventen eines MBA-Studiums gelten als Generalisten, da das Studium auf Berufstätige ausgerichtet ist, die eine Management-Ausbildung anstreben. Bei einem klassischen Master-Studium hingegen fokussieren sich die Studierenden auf ihr spezielles Fachgebiet. Daher sind Master-Absolventen tendenziell Spezialisten. Ein MBA-Studium ist nur für zwei Typen von Ingenieuren wirklich geeignet: Karriereverstärker und Karrierewechsler. Der Karriereverstärker zielt auf eine Karriere im Management ab oder ist bereits dort angekommen und möchte noch weiter hinauf. Der Karrierewechsler hingegen möchte sich beruflich verändern und benötigt dafür Kenntnisse aus anderen Bereichen. Für Ingenieure wird der Wechsel in eine andere Branche, wie zum Beispiel in die Unternehmensberatung oder ins Investmentbanking durch ein MBA-Studium erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht. Grundsätzlich ist ein MBA-Studium deshalb eher für Ingenieure geeignet, die eine disziplinäre Karrierelaufbahn als Führungskraft und Manager anstreben oder sich neu orientieren wollen.
So weit, so gut? Dann lass uns mal anschauen, was für ein MBA-Studium steht. Nach deinem MBA-Abschluss kannst du auf ein sehr starkes internationales Netzwerk zurückgreifen, das sich zusammensetzt aus den Teilnehmern deines eigenen Kurses. Zusätzlich profitierst du von dem wertvollen Alumni-Netzwerk der MBA-Universität. Viele von den Alumni dürften mittlerweile in sehr guten Positionen in der Wirtschaft arbeiten und werden den Frischlingen ihrer Ausbildungsstätte gerne ihre Unterstützung anbieten.
Top Business-Schulen werben damit, dass viele ihrer Absolventen hoch dotierte Positionen in großen Unternehmen erhalten. Mithilfe der sehr aktiven Alumni-Vereine und ihren Veranstaltungen ist es einfach gemacht, sich wie gewünscht zu positionieren und stark aufzustellen.
Neben dem Netzwerk ist natürlich auch die Erweiterung der eigenen Fähigkeiten ein entscheidender Vorteil eines MBA-Studiums. Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die vermittelt werden, können helfen ein eigenes erfolgreiches Unternehmen zu gründen oder um eine grandiose Führungskraft zu werden.
Insbesondere bei Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitenden ist in höheren Führungsebenen der MBA-Titel ein klarer Pluspunkt.
Der wahrscheinlich häufigste Grund für ein MBA ist das damit gestiegene Gehalt, welches man sich erhofft. Die Daten hierzu sind eher unglaubwürdig und schwierig zu interpretieren, weil einerseits die Business Schools gerade mit diesen Gehaltssprüngen werben und andererseits die Absolventen nach Abschluss international tätig werden und daher grundsätzlich unterschiedlich verdienen.
Doch beispielsweise ist die Jobbezeichnung „General Manager“ ein typischer Beruf nach einem MBA-Studium. Hier liegt das durchschnittliche Gehalt in Deutschland bei 123.044 € und das Anfangsgehalt bei etwa 75.000 €. Aus meiner Sicht sind diese offiziellen Zahlen eher zu tief gestapelt. Die renommierte HHL-Business School gibt jedenfalls eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 93 Prozent durch den MBA an.
Nach wie vor kann das Gehalt eines Ingenieurs mit einem MBA stark variieren, abhängig von Faktoren wie, Unternehmensgröße, Branche, der Region und der Berufserfahrung des Einzelnen.
Dennoch verdienen Ingenieure mit einem MBA-Abschluss schnell über 100.000 Euro pro Jahr. Auch hier können Top-Verdiener, insbesondere in Führungspositionen, ein noch viel höheres Gehalt erzielen. Einkommen über 150.000 oder 200.000 Euro sind keine Seltenheit.
Aber neben dem gestiegenen Gehalt hättest du natürlich auch für ein MBA-Studium eine bedeutende Investition in Bezug auf Zeit und Geld zu stemmen. Das bringt uns zu der wichtigen Frage, ob sich für dich als Ingenieur:in die finanzielle Investition in ein MBA-Studium lohnt.
Du solltest bedenken, dass die Kosten für Programme an europäischen Universitäten und Hochschulen üblicherweise zwischen 8.000 und 50.000 Euro liegen. An amerikanischen Business Schools können die Kosten sogar teilweise über 100.000 $ betragen. Dieses Geld musst du natürlich erst wieder zurückverdienen.
Knapp 40 % der Studiengänge kosten zwischen 15.000 € und 25.000 €.
Es ist ebenso wichtig zu beachten, dass die meisten MBA-Studenten das Studium aus eigenen Mitteln und/oder mit Krediten finanzieren. Es ist eher die Ausnahme, dass Arbeitgeber zur Finanzierung beitragen, und selbst wenn sie dies tun, decken sie in der Regel nur einen Teil der Kosten.
Du solltest daher genau abwägen, ob du dir die Kosten für das Studium leisten kannst. Neben den Studiengebühren fallen auch zusätzliche Ausgaben für Reisen, Unterkunft und Lernmaterialien an.
Und noch etwas: Einige Arbeitnehmer reduzieren ihre wöchentliche Arbeitszeit, um sich auf ihr Studium zu konzentrieren, was weitere finanzielle Einbußen zur Folge haben kann. Daher ist eine zentrale Frage, ob du dir ein MBA-Studium wirklich leisten kannst und wie wann dein MBA-Studium sich amortisiert. Solltest du schon ein paar Jahre älter sein, könnte sich ein MBA-Studium vielleicht nicht mehr lohnen.
Nachdem du deine finanzielle Lage bewertet hast, musst du dich fragen: Wie viel Zeit kann ich tatsächlich für ein MBA-Studium aufbringen? Hierbei ist es wichtig zu berücksichtigen, inwieweit dein aktueller Arbeitgeber dich während deines MBA-Studiums unterstützen könnte. Dies kann finanzielle Unterstützung beinhalten, könnte aber auch eine Reduzierung deiner Arbeitsaufgaben oder Dienstreisen bedeuten, um die zusätzliche Belastung während des bis zu zweijährigen Studiums zu erleichtern.
Darüber hinaus solltest du nicht unterschätzen, wie viel Zeit du neben der Arbeit und dem eigentlichen Studium für den Aufbau und die Pflege deines plötzlich sehr internationalen Netzwerks benötigst. Dies erfordert ein hohes Maß an persönlichem Engagement und viel Verpflichtung. Außerdem sehr wichtig: Was ist mit deinem Privatleben? Unterstützt dich deine Familie dabei und kannst du MBA, Arbeit und Privatleben vereinen?
Schließlich solltest du auch deine persönliche Lebenssituation sorgfältig in Betracht ziehen, bevor du dich für ein MBA-Studium entscheidest. Bist du beispielsweise Vater einer Familie mit drei Kindern und hast gerade ein Eigenheim gekauft, das hohe Fixkosten verursacht? Oder bist du ungebunden, also nicht verheiratet und kinderlos? Auf Basis deiner persönlichen Situation könntest du in Betracht ziehen, Stipendien zu nutzen, um die finanzielle Last zu verringern. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass ein MBA-Studium auch für deine Partnerin oder deinen Partner, Freunde und Familie eine erhebliche Belastung darstellen kann. Während deines MBA-Studiums wirst du für die genannten Personen weniger Zeit haben. Daher ist es ratsam, vor Beginn des MBA-Studiums ausführliche Gespräche zu führen, um deren Unterstützung sicherzustellen. Insbesondere bei den Menschen, die dir nahestehen, da auch sie während deines Studiums erhebliche Opfer bringen müssen.
Du bist nach wie vor interessiert an einem MBA? Hier habe ich dir die renommiertesten Hochschulen in Deutschland in eine Übersichtsliste verpackt. Damit bekommst du ein Gefühl davon, wie eine konkrete Entscheidung ein MBA zu machen, aussehen könnte.
Neben den aufgelisteten Hochschulen gibt es natürlich sehr viel mehr Studienangeboten an weniger renommierten Hochschulen. Es ist wichtig zu beachten, dass "weniger renommiert" nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Qualität der Ausbildung gering ist oder der MBA-Abschluss an solchen Hochschulen automatisch weniger wertvoll ist. Doch ist die Reputation eines MBA-Programmes deswegen wichtig, weil sie von Arbeitgebern häufiger anerkannt und stärker geschätzt wird. Bekannte Hochschulen ziehen oft namhafte Unternehmen an, die eng mit den Programmen zusammenarbeiten und regelmäßig Absolventen einstellen. Das spricht nicht nur für ein starkes Netzwerk, sondern auch für einen leichten Zugang zu erstklassigen Karrieremöglichkeiten.
Deswegen rate ich dir, solltest du ein MBA-Studium anstreben, dann an einer dafür renommierten Hochschule.
Universität | MBA-Programm | Kosten | Studiendauer |
Mannheim Business School (Universität Mannheim) | Mannheim Full-time MBA | 42.500 Euro | Vollzeit - 12 + 3 optionale Monate |
ESMT Berlin | Full-time MBA, Executive MBA | 49.000 Euro (Full-time MBA), 59.500 Euro (Executive MBA) | Full-time MBA - 15 Monate, Executive MBA - 18 Monate (modular) |
Frankfurt School of Finance & Management | Full-time MBA, Part-time MBA, Executive MBA | 42.000 Euro (Full-time MBA), 42.00 Euro (Part-time MBA), 49.500 Euro (Executive MBA) | Full-time MBA - 12 Monate, Part-time MBA - 21 Monate, Executive MBA – 18 Monate |
HHL Leipzig Graduate School of Management | Full-time MBA, Part-time MBA | Ca. 39.000 Euro (Full-time MBA), ca. 39.000 Euro (Part-time MBA) | Full-time MBA - 15 bis 21 Monate, Part-time MBA - 27 bis 33 Monate |
WHU - Otto Beisheim School of Management | Full-time MBA, Part-time MBA, Global Online MBA | 43.000 Euro (Full-time MBA), 46.000 Euro (Part-time MBA), ca. 36.000 Euro (Global Online MBA) | Full-time MBA – 12 Monate, Part-time MBA – 24 Monate, Global Online MBA – 24 bis 36 Monate |
Lass die Informationen auf dich wirken. Doch bevor du anfängst, Pro und Contra gegeneinander abzuwägen, tritt einen Schritt zurück. Gehe einmal in dich und versuche, Antworten auf folgende Fragen zu finden:
• Warum willst du den Abschluss?
• Nimm die Antwort und frage dich erneut: Warum will ich [Antwort]?
• Was ändert sich in deinem Leben, wenn du dein Ziel erreicht hast?
• Wie ändert sich das Leben deiner Familie, wenn du dein Ziel erreicht hast?
Die Fragen steigern deine Reflexion. Sie helfen dir, deinen Werten bewusst zu werden und nach deinen innersten Überzeugungen zu handeln. So setzt du Klarheit vor deine Entscheidung und so wirst du dich für dich richtig entscheiden.
Die Fragen zu beantworten, ist alles andere, als einfach!
Ich supporte dich daher gern dabei. Lass uns einfach mal 30 Minuten unverbindlich dazu quatschen.
Buche dir hierzu über den Link unten einen Termin. Ich freue mich drauf!
Quellen: https://www.mba-studium.de/kos...
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